Kleines Tier mit großer Wirkung.
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dieser kleine Ringelwurm
erfolgreich eingesetzt. Zwischenzeitlich geriet er mehrmals in
Vergessenheit, erfreut sich aber seit einiger Zeit nicht nur in der Human-
sondern auch in der Tiertherapie großer Beliebtheit. Die Blutegel injizieren
heilsame Substanzen aus ihrem Speichel und beseitigen so Entzündungen und
lindern Schmerzen.
Die zu behandelnden Tiere lassen die
Therapie meistens ohne Probleme über sich ergehen. Voraussetzung dafür ist
allerdings, dass ihr Besitzer sich mit der Therapie und den Egeln anfreunden
kann.
Indikationen
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Arthrose
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Arthritis
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Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) |
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Sehnenentzündungen
(Tendinitis) |
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Knochenhautentzündung
(Periostitis) |
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Gelenkdegeneration (HD,
Spondylose) |
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Bandscheibenvorfall |
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Rückenmarksinfarkt
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Hämatome |
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Wundheilungsstörungen |
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chronische und akute Entzündungszustände |
Die Therapie ist recht einfach. Die
Blutegel (1 – 3 Stück, selten mehr) werden an die zu behandelnde Stelle gebracht. Sobald
sie gebissen haben, saugen sie zwischen 30 Minuten und ca. 1 Stunde. In
Ausnahmefällen kann es auch länger dauern. Wenn die Egel satt sind, lassen
sie sich einfach fallen und die Behandlung ist beendet. Nun wird die Wunde
noch lose verbunden um den Blutfluss aufzufangen. Eine Nachblutung bis zu 24
Stunden (meist aber sehr viel kürzer) ist erwünscht und sollte nur in
Ausnahmefällen gestoppt werden.
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Zuerst macht der Egel einen Testbiss.
Merkt er dass er nicht gestört wird, stülpt er senkrecht den Kopf auf. Es
entsteht ein Unterdruck und das Blut zieht in Richtung Maul. Durch
kontrahieren der Muskulatur zieht er mit Hilfe des Unterdrucks das Blut aus
dem Körper. Nun setzt er den zweiten Biss, indem er mit seinen 80
Kalkzähnchen die Haut regelrecht durchsägt. Durch den zweiten Biss findet
sofort eine Abgabe der Saliva (Speichel) statt. Dadurch wird das Blut
verdünnt und die Wunde kann sich nicht wieder verschließen. Der Biss ist
wenig schmerzhaft und wird meistens gut toleriert. Der Egel kann bis zum
10fachen seines Gewichts an Blut aufnehmen und wird mindestens 3 x so groß
wie er zuvor war. Die Nachblutungen können 3 - 4 x das ausgesaugte
Blut betragen.
Beim Biss des Blutegels werden
verschiedene Substanzen mit dem Speichel ausgeschieden. Diese haben eine entzündungshemmende, blutgerinnungshemmende, durchblutungsfördernde,
schmerzlindernde und antibiotische Wirkung.
Zur Anwendung kommen ausschließlich
medizinische Egel aus kontrollierter Zucht, die grundsätzlich nur ein Mal in
der Behandlung verwendet werden! |