Wenn der Hund sich durch Krankheit
nicht bewegen darf und dem Leinenzwang unterliegt muss man sich schon
einiges einfallen lassen. Der Vierbeiner will und soll ausreichend beschäftigt
werden. Gegen aufkommende Langeweile muss man etwas sinnvolles unternehmen.
Besonders dann, wenn der Hund noch
sehr jung und voller Tatendrang ist, aber auch wenn die Fellnase sich frei
bewegen darf, man selber aber kurzfristig „schlecht zu Fuß“ ist. Oder durch
widrige Wetterverhältnisse, wie Glatteis, die das Toben draußen gefährlich
machen, muss ein Griff in die Trickkiste der Hundeunterhaltung sein. Der
Vierbeiner wird staunen, weil so das Erarbeiten des Futters zum Erlebnis
wird. Auf dieser Seite sind einige Anregungen zu finden.
Beim Ausprobieren der einzelnen
Vorschläge sollte man darauf achten, ob der Hund mit der gestellten Aufgabe
auch zurechtkommt. Manche Hunde meistern gleich die schwierigsten Aufgaben
und bleiben in Sachen "Problemlösung" dran. Andere sind bei zu
komplizierten Aufgaben anfangs auch schnell frustriert und zeigen kein Interesse
mehr. Um den Hund nicht unnötig zu frustrieren sollte immer soviel wie nötig
geholfen werden.
Schnüffelteppich
Schnüffeln ist anstrengend und für die meisten Hunde schnüffeln gern. Warum
nicht einfach mal ein paar Leckerchen im Schnüffelteppich verstecken und den
Hund diese dann suchen lassen? Zu beziehen ist dieser z. B. von
www.collars4dogs.de. Wer mag baut
auch ein wenig Unterordnung mit ein. Zuerst muss der Hund in einigem Abstand
sitzen oder liegen bleiben und darf erst nach Aufforderung zum Teppich. Die
Belohnung sind das schnüffeln und die gefundenen Leckerchen.
Fortgeschrittene Hunde können auch erst abgerufen werden bevor sie zum
Teppich dürfen um sich die Belohnung zu holen.
Hütchenspiel
Dazu benötigt man zwei oder mehr leere Becher und
natürlich Leckerchen. Am Anfang legt man ein Leckerli auf den Boden und
stülpt einen Becher darüber. Der Hund befindet sich in einigem Abstand im
Sitz und soll dabei zuschauen. Nun soll der Hund sich das Leckerli holen. Je
nachdem wie Mensch es mit ihm üben will, soll er mit der Nase oder der Pfote
den Becher berühren und sein Mensch gibt daraufhin das Leckerchen frei, oder
der Hund soll den Becher umwerfen um an die Belohnung zu kommen. Wenn der
Hund begriffen hat, dass sich unter dem Becher etwas Schmackhaftes befindet,
setzt man den nächsten Becher ein. Jetzt wird zuerst unter beiden Bechern
ein Leckerli gelegt, nach einiger Zeit nur noch unter einem. Je öfter man
das Hütchenspiel spielt, umso anspruchsvoller kann es gestaltet werden. Als
Schwierigkeitssteigerung kann man zum Beispiel immer mehr Becher nehmen oder
die Becher mit der darunter liegenden Belohnung verschieben.
Achtung: Wer mit seinem Hund evtl.
Obedience oder ähnliches betreiben möchte, sollte dieses Spiel lieber nicht
spielen.
Rechts oder Links?
Dieses Spiel kennt wohl noch jeder ähnlich aus seiner
Kinderzeit. Ein Leckerchen wird in die Hand genommen und diese geschlossen,
so dass der Hund nicht sieht in welcher Hand es ist. Dem Hund werden beide
geschlossenen Hände mit dem Handrücken nach oben vor die Nase gehalten.
Dieser muss durch anstupsen anzeigen in welcher Hand kein Leckerli ist. Erst
dann erhält er die Belohnung!
Die Futter-Jagd
Ein großer Spaß für den Hund ist diese Variante des
Leckerli-Suchens. Man nehme eine Hand voll Leckerchen oder auch die ganze
Trockenfuttermahlzeit und wirft sie so auf den Boden, dass diese sich
ordentlich verteilen. Nun darf der Hund anfangen alles aufzusammeln. Wenn
der Bodenbelag einfarbig ist, erleichtert dies natürlich die Suche, auf
gemusterten Teppichen ist es schon schwieriger. Als weitere Variante kann
das Trockenfutter auch großzügig auf dem Rasen verteilt werden.
Futter-Jagd unter Gegenständen
Das Leckerchen wird z. B. unter einem rollbaren
Blumenuntersetzer gelegt und der Hund muss diesen erst zur Seite schieben um
an das Leckerli zu kommen.
Ein Regalbrett wird auf den Boden gelegt und rechts und links ein oder zwei
Bücher darunter geschoben, so dass zwischen Brett und Boden ein Spalt
bleibt, der so schmal ist, dass der Hund nicht mit der Schnauze darunter
langen kann – wohl aber mit der Pfote. Unter das Brett wird ein Leckerchen
gelegt und der Hund muss versuchen mit der Pfote danach zu angeln. Damit der
Hund das Brett nicht wegschubsen kann, muss dieses natürlich beschwert
werden.
Leckerli in trockenen Tüchern
Benötigt werden Taschentücher, Waschlappen, Handtücher
oder ähnliches und natürlich wieder Leckerchen! Letzteres wird auf den Boden
gelegt und das Tuch darüber gedeckt. Der Hund darf zuschauen und sich dann
das Leckerchen unter dem Tuch holen. Am Anfang benötigt man nur ein Tuch,
später kann man mehrere auf den Boden legen und nur unter einem befindet
sich die Belohnung. Der Hund muss herausfinden wo das Leckerli ist und es
sich unter dem Tuch hervorarbeiten.
Leckerchen im Pappkarton
Ein Karton wird so auf den Boden gestellt, das die
Öffnung vom Hund wegzeigt. Die Seite, an der der Hund sitzt, ist zu. In den
Karton wird ein besonders begehrenswertes Leckerchen gelegt. Nun muss der
Hund versuchen an die Belohnung zu kommen, indem er auf die andere Seite des
Kartons geht. Dies kann manchmal ganz schön lange dauern.
Lunch-Paket
Die Leckerchen werden in Zeitungspapier, Papprollen
Papiertüten oder Packpapier eingepackt und der Hund darf sie wieder
auspacken. Hier kann man gut variieren, indem man viele kleine Leckereien
einzeln verpackt und alles in einen großen Karton gibt. Einige „Päckchen“
enthalten eventuell auch keine Belohnung. Die Päckchen können auch
zusätzlich noch mit Paketschnur umwickelt werden. Es sollten grundsätzlich
nur solche Verpackungsmaterialien genommen werden, die dem Hund nicht
gefährlich werden können.
Leckerli-Automat
Mit ganz wenig Aufwand lässt sich aus einer Kekspackung
(besonders gut geeignet: Butterkekse mit Schoko-Überzug), ein tolles
Hunde-Spielzeug basteln. Am Kunststoff-Innenleben der Kekspackung wird mit
doppelt gelegtem Klebeband eine Lasche befestigt. An dieser soll der Hund
später ziehen. In die Keksschachtel wird ein Leckerchen gelegt. Jetzt muss
der Hund durch ziehen an der Lasche die Schublade der Keksschachtel
herausziehen. Am Anfang wird die Belohnung direkt in das erste Fach gelegt,
später kann sie auch im hinteren Fach versteckt sein.
Socken suchen
Dazu benötigt man einen Korb mit einigen ausgedienten
Socken und Leckerli. In eine davon wird ein Leckerchen gesteckt und alle
Socken ordentlich gefaltet in den Korb gelegt. Nun muss der Hund die
richtige Socke finden, aus dem Korb ziehen und zu seinem Menschen bringen um
an die Belohnung zu kommen.
Schüssel-Party
Eine Plastikschüssel wird über ein Leckerchen gestülpt,
der Hund muss versuchen es unter der Schüssel hervorzuholen. Wenn die
Schüssel keinen Rand hat ist dies ganz schön schwierig. Als weitere Variante
kann die Schüssel mit einem Deckel verschlossen werden der an einer Seite
nicht richtig verschlossen ist. Nun darf der Hund versuchen den Deckel
abzuziehen. Dazu empfiehlt es sich allerdings eine alte Dose zu nehmen.
Leckerlie über Bord
Benötigt wird eine Schüssel mit Wasser und einige Brocken
Trockenfutter. Nun wird das Trockenfutter in der Schüssel zu Wasser
gelassen. Die meisten Hunde finden dies anfangs ein wenig irritierend und es
ist schon ein bisschen Geschicklichkeit erforderlich, den Leckerbissen aus
dem Wasser zu angeln.
Verstecken
Man kann auch Leckerchen in der Wohnung verstecken. Um
den Hund zum Suchen anzuspornen wird zuerst vor den Augen des Hundes etwas
Schmackhaftes, etwa hinter einem Stuhlbein, unter der Heizung, hinter dem
Sofa etc. "versteckt". Wenn der Hund noch kein „Bleib“ beherrscht, muss er
von jemandem festgehalten werden. Nun darf der Hund auf das Kommando "Such"
loslaufen. Wenn der Hund begriffen hat was er soll, können schwierigere
Verstecke gewählt werden. Später darf der Hund dann nicht mehr zuschauen
sondern muss vor der Tür oder in einem anderen Raum warten. Für
Fortgeschrittene wird das Leckerchen dann später irgendwo in der Wohnung
oder im Haus versteckt. Statt nach einem schmackhaften Teil, kann der Hund
auch nach einem Spielzeug suchen. Hierzu muss ihm aber vorher gezeigt
werden, was er suchen soll.
Schau
Hier soll der Hund lernen auf das Kommando „Schau“ seinen
Menschen anzuschauen. Zuerst wird der Hund gerufen. Wenn er kommt, wird er
vermutlich schon schauen. Hierfür bekommt er sofort ein Leckerchen. Nun soll
der Hund sitzen und der Mensch warte so lange, bis der Hund wieder schaut.
Eventuell muss man auf sich aufmerksam machen. Schaut der Hund, wird er
wieder belohnt. Sobald der Hund verstanden hat, worum es geht, kann die
Zeitspanne gesteigert werden und auch für mehr Ablenkung gesorgt werden.
Wenn alles gut klappt, kann nun das Signalwort eingeführt werden. Hierzu
wird immer „Schau“ gesagt, kurz bevor der Hund schaut. Belohnung nicht
vergessen! Bald wird der Hund das Wort mit dem Verhalten verknüpft haben.
Aufräumen -
eine sehr schöne und vor allem nützliche Beschäftigung.
Am besten ist es natürlich, wenn der Hund bereits
apportiert und auch wenn er bereits etwas auf Kommando abgibt bzw. fallen
lässt. Kann er das noch nicht, muss er das zuerst lernen.
Und so funktioniert das ganze: In die
Mitte des Raumes wird ein Korb gestellt. Der Hund befindet sich auf der
einen Seite des Korbes in einiger Entfernung, der Mensch auf der anderen
Seite direkt hinter dem Korb. Zwischen dem Hund und dem Korb werden
verschiedene Spielzeuge ausgelegt.
Als nächstes wird dem Hund ein
Spielzeug gezeigt und er soll dieses aufnehmen und auf Kommando zu seinem
Menschen bringen. Am Anfang ist es noch ganz egal welches Spielzeug er
bringt, später soll er natürlich das gewünschte bringen. Wenn der Hund mit
dem Spielzeug kommt und direkt vor dem Korb steht, bekommt er das Kommando
um den Gegenstand fallen zu lassen. Mit etwas Glück landet es tatsächlich
auf Anhieb im Korb. Wenn nicht, weiterüben und natürlich das ausgiebige
loben und belohnen nicht vergessen. Schon nach einigen Wiederholungen kann
ein Kommando dafür eingeführt werden.
Wenn der Hund verstanden hat was er
machen soll, kann der Halter sich langsam immer weiter vom Korb entfernen.
Um das ganze schwieriger zu gestalten wird dem Hund später beigebracht ein
namentlich benanntes Spielzeug in den Korb zu tun. Ist er erst einmal so
weit, dass er seine Spielzeuge nach Namen unterscheidet, gibt es noch eine
weitere Variante. Zuerst wird die Spielzeugkiste ausgeräumt und später
wieder eingeräumt.
Kong
Der Kong ist ein besonders geformtes Hundespielzeug der
mit verschiedenen Sachen befüllt werden kann. Erste Schicht etwas
Trockenfutter, dann ein paar Apfelstückchen, einige Leckerchen und zum
Schluss z.B. mit Frischkäse oder ähnlichen zuschmieren. Auch Erdnussbutter
ist sehr beliebt. Je nachdem wie fest der Kong gestopft ist, umso kniffliger
wird es für den Hund. Durch die besondere Form des Kongs ist es für den Hund
schwieriger ihn festzuhalten. Ist die Schonzeit für den Hund beendet und er
darf wieder springen und toben, gibt es noch einen weiteren Einsatz für den
Kong, Dieser kann nämlich nicht nur zum füllen benutzt werden, sondern auch
draußen zum werfen. Durch seine besondere Form springt der Kong aber nicht
wie ein Ball in die geworfene Richtung. Wegen dieser Unvorhersehbarkeit wird
er zu einem sehr interessanten Spielzeug.
Kong-Ball
Der Kong-Ball hat an mehreren Seiten Öffnungen, in die
schmackhafte Kleinteile eingeklemmt oder im Ball verkeilt werden können. Die
Schwierigkeitsstufen für den Hund werden durch die Füllung bestimmt. Je
fester gestopft wird, desto schwieriger ist es für den Hund an seine
Leckerchen zu kommen. Der Kong-Ball besteht aus Natur-Kautschuk und ist sehr
haltbar.
Futterball / Futterwürfel
Der Futterball wird mit Köstlichkeiten, die der Hund mag,
gefüllt . Danach die Öffnung so weit verschlossen, dass die Leckerchen noch
herausfallen können. Nun muss der Hund mit Nase oder Pfote den Würfel oder
Ball so bewegen, dass die Köstlichkeiten wieder herausfallen. Die
schwierigere Variante für den Hund ist der Futterwürfel. Einen Nachteil
haben Futterball und Futterwürfen, sie bestehen aus sehr hartem Material und
sind deshalb auf Parkett, Holz- und Fliesenböden nicht gerade leise.
Hundespielzeug, das den
Hund anregt neue Lösungswege zu suchen, gibt es z. B. von der Schwedin Nina Ottosson.
Diese können im Internet bestellt
werden.
Wobbel
Der Wobbel ist eine gerundete Kunststoffpyramide, die am
Boden beschwert ist, so dass sie sich wie ein Stehaufmännchen wieder
aufrichtet. Innen ist der Wobbel hohl und kann über eine kleine Öffnung mit
Leckerchen gefüllt werden. Der Hund muss den Wobbel nun so anstupsen, dass
diese auf das Loch fällt, den nur so kann Futter herausfallen. Die Pyramide
richtet sich aber sofort wieder von alleine auf, was die Angelegenheit
natürlich erheblich erschwert! Der Wobbel ist mit den herkömmlichen
Futterbällen nicht vergleichbar!
Domino
Das Hundedomino ist ein massives Holzbrett mit
Einkerbungen in die man ein Leckerli legen kann. Die in dem Brett
integrierten Holztäfelchen müssen vom Hund mit der Nase oder der Pfote
gezogen oder geschoben werden um an die Belohnungen zu kommen.
Box
Dieses Spiel ist eine Herausforderung für Hund und
Halter. Bei diesem Spiel muss man seinem Hund beibringen einen Gegenstand in
die Box zu werfen, damit unten die Belohnung heraus fällt.
Die Box hat im Inneren eine schräge Einlegeplatte mit Gummilippen. Auf diese
Gummilippen werden die Leckerchen gelegt. Durch eine Öffnung von oben muss
nun ein Gegenstand (z. B. ein Tennisball) eingeworfen werden. Nach dem
Einwurf des Balles fallen ein paar der deponierten Leckerchen unten aus der
Öffnung.
Solitär
Solitär ist ein rundes Spielbrett auf dem in passenden
runden Einkerbungen zylinderförmige Klötzchen stehen. Die Zylinder können
nicht umgestülpt sondern nur angehoben werden. Sie sind von unten ausgehöhlt
und an der Oberseite haben sie ein kleines Loch. Die Leckerchen werden in
die Einkerbungen gelegt und die Zylinder darüber gestülpt. Durch das kleine
Loch kann der Hund sich das Leckerli erschnüffeln. Entweder der Hund zieht
den Zylinder selber heraus um an die Belohnung zu kommen oder er lernt die
richtigen Zylinder mit der Pfote oder Schnauze zu berühren. In diesem Fall
hebt dann der Mensch den Zylinder hoch, damit der Hund an sein Leckerchen
kommt. Um das ganze noch schwieriger zu gestalten, wird nur noch unter
einigen oder auch nur unter einem Zylinder ein Leckerli gelegt.
Turbo
Der Schwierigkeitsgrad liegt zwischen Domino und Box. Das
kreisrunde Holzspiel besteht aus 2 zusammengefügten Holzplatten mit
spiralförmigen Auslaufkanälen. Mit den vier eingepassten "Spulen" können die
Leckerchen bewegt werden. Am Ende der 6 Auslaufkanäle befinden sich jeweils
Öffnungen. Wenn der Hund die Spulen Richtung Öffnung zieht, fallen die
Leckerchen heraus.